Die Klassenfahrt in der Oberstufe ist in vielen Schulformen eine spannende Abschlussfahrt, die die berufliche Orientierung und die Entwicklung der Persönlichkeit von Schülern und Schülerinnen unterstützen. In diesem Artikel zeigen wir, welche Ziele eine Oberstufenfahrt auszeichnen, was attraktive Reiseziele sind und welche speziellen Regeln für die Reise der (fast) erwachsenen Schülerschaft gelten sollten.
Inhaltsverzeichnis
- Das Wichtigste in Kürze
- Entwicklungsstand und Bedürfnisse
- Lernziele und Kompetenzen
- Aktivitäten und Programmpunkte
- Ideale Reiseziele für eine Klassenfahrt in der Oberstufe
- Spezielle Regeln für die Oberstufenfahrt
- Planungstipps für Lehrkräfte
Das Wichtigste in Kürze
- Städtetouren in größere Metropolen sind für die Oberstufe ideal und verbinden Kultur und Sehenswürdigkeiten mit attraktiven Ausflugszielen für die Freizeit.
- Eine gewissenhafte Planung der gesamten Reise im Vorfeld hilft, die richtigen Erwartungen für die Klassenfahrt zu wecken und verlässlich umzusetzen.
- Klare Regeln im Vorfeld zu kommunizieren ist essenziell, damit bei möglichen „Fehltritten“ der Schülerschaft während der Reise Konsequenzen einfach durchzusetzen sind.
Entwicklungsstand und Bedürfnisse
Schüler der 11. bis 13. Klasse im G9-Modell bzw. 10. bis 12. Klasse im G8-Modell gelten als Oberstufe. Eine Abschlussfahrt, beispielsweise mit bestimmten Leistungskursen oder als Jahrgangsstufe, ist üblich und für die meisten Schüler und Schülerinnen ein Highlight.
Für eine gute Reiseplanung sollten Sie das Alter und den Entwicklungsstand unbedingt berücksichtigen. Ab dem 18. Lebensjahr sind Schüler und Schülerinnen volljährig und während der Reise mit deutlich größerer Freiheit ausgestattet als noch mit 16. Hier kann es je nach Reisezeitpunkt zu Überschneidungen von voll- und minderjährigen Schülern und Schülerinnen kommen, wofür eine einheitliche Regelung zu treffen ist. Genauso gilt: Auch wenn Volljährige mehr Freiheiten besitzen, handelt es sich immer noch um eine schulische Veranstaltung und keinen Urlaub, in dem man sich vogelfrei bewegen darf.
Lernziele und Kompetenzen
Auch wenn Spaß und Freizeit fester Teil einer Oberstufenfahrt sind, werden Lernziele während der Reise verfolgt. Bewusst die Eigenverantwortung zu fördern und mit spannenden Alltagssituationen im In- und Ausland umzugehen, fördert die Selbstständigkeit der Schülerschaft und wird so zu einem indirekten Lernziel.
Eine berufliche oder kulturelle Orientierung darf ebenfalls Teil des Reiseerlebnisses sein. So kann der Besuch von Universitäten, Hochschulen oder Bildungszentren neben dem klassischen Sightseeing in die Reiseplanung eingebunden werden. Wichtig ist, frühzeitig vor der Reise die gesetzten Lernziele zu formulieren und mitzuteilen, im Idealfall bereits mit einem klaren Programmplan für die Oberstufenreise.
Aktivitäten und Programmpunkte
Bei einer typischen Klassenfahrt mit der Oberstufe wird es über den Tag hinweg Programmpunkte geben, während die Schüler und Schülerinnen in den Abendstunden größere Freiheiten genießen. Ideale Aktivitäten je nach Reiseziel können sein:
- Museen, Ausstellungen und Konzerte
- Weltbekannte Landmarken (z. B. Brandenburger Tor, Eiffelturm, etc.)
- Outdoor- und Naturerlebnisse
- Sportliche Aktivitäten (Hochseilgarten, Kanu, Bogenschießen)
- Projekttage/-wochen (z. B. an Universitäten)
Der Reiseschwerpunkt sollte gemeinschaftlich im Klassenverband besprochen werden. Hierbei sollten Sie beachten, dass die Tagesgestaltung für alle Mitreisenden zu bewältigen ist und auch Spaß macht.
Ideale Reiseziele für eine Klassenfahrt in der Oberstufe
Die Frage, ob die Klassenfahrt der Oberstufe ins In- oder Ausland gehen soll, lässt sich nicht pauschal beantworten. Je älter die Schüler und Schülerinnen sind und je eigenverantwortlicher diese handeln kann, desto eher ist ein Reiseziel im Ausland anzuraten.
Großstädte wie Rom, Paris, Prag oder Berlin sind ideal, wenn Kultur, Geschichte oder Bildung im Vordergrund der Oberstufenreise stehen sollen. Mit einem Fokus auf Natur oder Sport sind entlegene Reiseziele wie Ferienparks und Schullandheime in den entsprechenden Regionen ideal.
Spezielle Regeln für die Oberstufenfahrt
Ob nächtliche Sperrstunde oder der Konsum von Alkohol – bei Oberstufenfahrten ergeben sich Probleme und Risiken, über die im jüngeren Alter noch nicht nachgedacht werden muss. Um Regeln richtig aufzustellen und durchzusetzen, ist ein zweistufiger Plan unerlässlich:
- Welche Verhaltensregeln während der Klassenfahrt gelten, ist im Vorfeld eindeutig und klar zu kommunizieren. Hierbei sollten neben den Schülern und Schülerinnen auch die Eltern mit eingebunden werden.
- Kommt es zu einem Verstoß gegen die klar kommunizierten Regeln, hilft nur ein konsequentes Durchgreifen. Dies kann bis zu einer Rückreise auf eigene Kosten reichen, weshalb die Eltern frühzeitig in die Planung und das Regelwerk eingebunden werden müssen.
Abhängig von den Wünschen und Erfahrungen der Eltern und Schülerschaft werden manche die aufgestellten Regeln als zu streng, andere als zu lasch bewerten. Hier ist eine Absprache mit dem Rektorat oder das Befolgen allgemeiner Richtlinien des Kultusministeriums des Landes ratsam, um sich auf eine gute Grundlage berufen zu können.
Planungstipps für Lehrkräfte
Eine Klassenfahrt in der Oberstufe lässt sich umso stressfreier gestalten, je besser die Vorbereitung durch die mitfahrenden Lehrkräfte erfolgt. Neben der körperlichen und psychischen Belastbarkeit gilt dies auch für organisatorische und rechtliche Aspekte, z. B. den Versicherungsschutz für Gruppen im Ausland.
Bei der Reiseplanung sollten sich alle Lehrkräfte frühzeitig austauschen und im Idealfall auf das Know-how von reiseerfahrenen Kollegen und Kolleginnen zurückgreifen. Eine gute Planung, die Schülerschaft und Eltern mit einbezieht, ist oft schon die halbe Miete für ein entspanntes Reisen.