Gewalt und Mobbing auf Klassenfahrten: das können Lehrer tun

AdobeStock - Daniel Ernst

Eine Klassenfahrt sollte eigentlich zum Reisespaß für Schüler und Schülerinnen sowie deren Lehrer und Lehrerinnen werden. In der Praxis sieht dies oft anders aus: Gewalt durch den Einfluss von Alkohol oder das gezielte Mobbing einzelner Schüler oder Schülerinnen können die gemeinsame Reise zum Albtraum machen. Mit einer klaren Ansprache und Prävention lässt sich eine Grundlage schaffen, um das Risiko für Gewalttätigkeit auf Klassenfahrten zu minimieren – unser Artikel gibt praktische Tipps.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Das Wichtigste in Kürze
  2. Arten von Gewalt erkennen und ernstnehmen
  3. Konsequenzen verdeutlichen und durchsetzen
  4. Lässt sich Gewalt auf Klassenfahrten vorbeugen?
  5. Fazit

 

Das Wichtigste in Kürze

  • Mobbing und Gewalt im Schulalltag und auf Klassenfahrten sollten proaktiv mit allen Konsequenzen angesprochen werden.
  • Zur Bekämpfung lässt sich eine Vielzahl an Ordnungsmaßnahmen durchsetzen, die durch das Schulgesetz des jeweiligen Bundeslands vorgegeben sind.
  • Neben offensichtlicher, physischer Gewalt sollte Mobbing in gleicher Weise erkannt und bekämpft werden.
     

Arten von Gewalt erkennen und ernstnehmen

Zunächst die gute Nachricht: Massenschlägereien oder ähnliche Delikte sind auf Klassenfahrten die absolute Seltenheit. Dennoch kann es zu Vorfällen von Gewalt kommen, wobei über die Jahre die Hemmschwelle zu sinken scheint. Speziell der frühe Kontakt mit Alkohol oder anderen Drogen – auf Klassenfahrten ohne fast ausnahmslos verboten – verleiten Schüler und Schülerinnen zu unbedachten Handlungen.

Blaue Augen und blutige Nasen lassen sich als Folgen von Gewalt gut erkennen – psychische Gewalt, beispielsweise das Mobbing einzelner Schüler oder Schülerinnen, wird dagegen oft noch übergangen. Als Tabuthema behandelt, sollten Lehrer und Lehrerinnen das Bewusstsein entwickeln, Mobbing als Gewaltdelikt zu ahnden und entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Ansonsten fühlen sich mobbende Schüler und Schülerinnen in ihrem Verhalten bestärkt, da die Aufsichtsperson durch das Schweigen die Taten indirekt gutheißt.

 

Konsequenzen verdeutlichen und durchsetzen

Ist es zu einem Gewaltdelikt gekommen, stehen Lehrern und Lehrerinnen zwei Vorgehensweisen offen. Diese sollten von der Art und dem Ausmaß der Gewalttat abhängig gemacht werden:

  • Für ein leichtes Delikt sind pädagogische Gegenmaßnahmen sinnvoll, die von Ermahnungen bis zu Strafaufgaben reichen. Auch das Verbot, an einzelnen Unternehmungen der Klassenfahrt teilzunehmen, gehört hierzu.
  • Bei schwerwiegenden Delikten ist eine vollwertige Ordnungsmaßnahme denkbar, die bis zum Ausschluss von der Klassenfahrt oder einem schulischen Verweis reicht. Maßnahmen dieser Art sind grundsätzlich von den Eltern anfechtbar und sollten zur Absicherung deshalb mit dem Schulgesetz des Bundeslands konform sein.

Entsprechen die getroffenen Maßnahmen dem Schulgesetz, ist eine Anfechtung vor einem Verwaltungsgericht durch die Eltern kaum möglich. Dieser Umstand, genauso wie die konkreten Regeln und Maßnahmen, sollten im Vorfeld kommuniziert werden. Dies gilt gegenüber der Klasse genauso wie den Eltern. Auf der Klassenfahrt selbst heißt es dann, sich an dieses Regelwerk zu halten und für eine konsequente Durchsetzung zu sorgen.

 

Lässt sich Gewalt auf Klassenfahrten vorbeugen?

Für das Lehrpersonal ist es sinnvoll, die Eltern mit ins Boot zu holen und Themen wie Mobbing und Gewalt aktiv anzusprechen. Viele Eltern stellen sich hier schützend vor das eigene Kind – können sich jedoch nicht herausreden, dass ihnen frühzeitig die Regeln für eine gewaltfreie Klassenfahrt mitgeteilt wurden.

Spätestens wenn es um das Finanzielle geht, wird der Wunsch der Eltern groß sein, dass sich ihr Nachwuchs auf der Klassenfahrt angemessen verhält. Beispielsweise haben die Eltern die Kosten der Rückreise zu tragen, wenn der eigene Nachwuchs von der Klassenfahrt verwiesen wird. Auf einer längeren Klassenfahrt kann dies zu einem teuren Zugticket werden, bei Reisen innerhalb Europas umso mehr.

 

Fazit

Gegen Gewalt und Mobbing vorzugehen, ist im Schulalltag und auf Klassenfahrten gleichermaßen schwierig. Zum Schutz aller Beteiligten ist die klare Kommunikation der Folgen und Konsequenzen unerlässlich. Das Thema frühzeitig bei Schülern und Schülerinnen sowie deren Eltern anzusprechen, gibt Lehrern und Lehrerinnen die Sicherheit, nach klaren Maßstäben zu handeln.